Mein liebstes Lesebuch

Geschichten, Rätsel und Verse für die zweite Klasse

Ein Kind aus der Nachbarschaft ist stolz, endlich in die Schule zu gehen. Julia hat es kaum erwarten können, in die erste Klas­se zu kommen und bald ein Buch selbst zu lesen. Sie kann bereits viele Gedichte und Geschichten auswendig aufsagen oder mit­sprechen. Sie hat Freude an Sprachspielen und lässt ihre Plüschtiere Geburtstag feiern, wie es das Kätzchen Pitschi und seine Freun­de im bekannten Kinderbuch von Hans Fischer («Der Geburtstag») tun. Julia kann lachen und staunen über die Geschichten, die die Eltern vorlesen.

Wie kann die Schule beitragen, diese Freude an der Sprache aufzugreifen und zu stärken? Sie ist gebunden an die fein angepasste Bezie­hungsaufnahme zwischen Erwachsenem und Kind und an ein reichhaltiges liebenswertes Leseangebot aus der Umwelt des Kindes. Kinder brauchen ein Leseangebot, das an ihre Erfahrungswelt anknüpft und diese in positivem Sinn erweitert, das eine allgemein verständ­liche niveauvolle Sprache vermittelt und das Gefühls­leben bereichert.

Eine solche Leseerfahrung ist angewiesen auf Gespräch und Austausch über das Gelesene. So vermittelt sie Lesefreude, ohne die ein engagiertes selbstän­diges Lesen in späteren Jahren nicht aufgebaut wird. Gespräch und Aus­tausch über einen Text sind anspruchsvolle Auf­gaben. Sie können in der Schule nur innerhalb des wohlwollenden Klimas einer Klassen­gemeinschaft gelöst werden. Sie brauchen aufmerksames Lesen und Zuhören, Mit­denken und Mitfühlen und den Mut, sich vor allen anderen zu äussern. Auch geschrie­bene Sprache braucht ein Gegenüber! Im Gespräch über Geschichten und Erlebnisse aus dem Lesebuch finden die Kinder ihre eigenen Erfahrungen wieder. Sie lernen, sich darüber auszutauschen, mitzuempfinden und Wertvorstellungen zu entwickeln bzw. zu vertiefen. So können ein Lesetext und das Gespräch darüber jedes einzelne Kind ansprechen und seine Gedankenwelt berei­chern. Damit leisten sie einen Beitrag, jede der Persönlichkeiten im Wechselspiel mit der Klassengemeinschaft zu stärken und zu fördern.

Der gemeinsam gelesene Text erhält also sei­ne vertiefte Bedeutung, indem er beiträgt, angesprochene Werte in der Klassengemeinschaft zu vermitteln oder zu festigen. Ein solches Lese­angebot ist wichtig: Das Lesebuch mit seinen sorg­fältig ausgewählten Inhal­ten soll die Kinder über die grundlegenden Eindrücke in der Familie hinaus hin zur grösseren Gemeinschaft in Schule, Berufswelt oder Gemeinde führen – wie es seit Beginn unseres Bun­desstaates Aufgabe der Volksschule ist und wofür wir unsere Kinder in die öffentliche Schule schicken.

(Aus dem Nachwort)

136 Seiten; ISBN 978-3-909234-21-9
CHF 22.– / EUR 15.– (zuzüglich Versandkosten)

Das Buch kann bestellt werden bei:
Zeit-Fragen. Redaktion und Verlag, Postfach 247, CH-9602 Bazenheid.