Medien und Gewalt 

Renata Rapp
Vortrag, gehalten 1998 in Meran 

Man kann das Thema Gewaltbereitschaft und Gewaltausübung bei Kindern und Jugendlichen heute gar nicht mehr diskutieren, ohne die Gewaltdarstellungen in Fernsehen und Video als eine wichtige Ursache einzubeziehen. Dies haben 40 Jahre Forschung über die Wirkungen von Mediengewalt gezeigt. Unter Medien verstehen wir: Fernsehen, Video und Computerspiele. Die Inhalte von Fernseh- filmen, Krimis, Actionfilmen, Sex- und Pornofilmen sind in den letzten Jahren zunehmend gewalttätiger geworden. Sie sind gewalttätig, sadistisch, brutal, obszön und damit auch in höchstem Masse menschenverachtend. Das gleiche gilt für Videofilme und Computerspiele. Computerspiele handeln oft von Eroberung und Zerstörung; es gilt, den Gegner zu vernichten. Hierbei sind die Kinder aktiv beteiligt, sie üben ein, immer genauer und schneller den Gegner zu treffen und abzuschiessen. Brutalo- und Horrorfilme sind noch eine Kategorie für sich: eine grosse Zahl ist als jugendgefährdend eingestuft und deswegen indiziert, also für Jugendliche verboten. Dies hindert viele Jugendliche nicht daran, sie sich zu beschaffen. In den letzten Jahren hat auch die zahlenmässige Verbreitung von Gewaltmedien deutlich zugenommen.

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